
Die Begriffe „Grüner Star“ und „Grauer Star“ klingen ähnlich – dennoch verbergen sich hinter diesen Diagnosen zwei völlig unterschiedliche Augenerkrankungen.
Als Augenärztin bei Bányai Augenheilkunde, mit langjähriger Erfahrung, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag verständlich erklären, was beide unterscheidet, damit Sie Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten besser einordnen können.
Beide Erkrankungen treten häufig ab dem mittleren Lebensalter auf. Doch ihre Ursachen, Symptome und Behandlungswege sind grundverschieden.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen übersichtlich, wie Sie die Unterschiede erkennen – und was Sie im Alltag beachten sollten.
Grüner Star (Glaukom) und Grauer Star (Katarakt) sind zwei weit verbreitete Augenerkrankungen, die häufig miteinander verwechselt werden – dabei unterscheiden sie sich in ihrer Ursache, ihrem Verlauf, den Symptomen und den Behandlungsmöglichkeiten deutlich.
Während der Graue Star vor allem die Linse betrifft und meist operativ gut behandelbar ist, handelt es sich beim Grünen Star um eine Schädigung des Sehnervs, die unbehandelt zur Erblindung führen kann. Ein frühzeitiges Erkennen ist in beiden Fällen entscheidend – doch die Wege dorthin sind unterschiedlich.
Der Grüne Star bezeichnet eine Reihe von Erkrankungen, bei denen der Sehnerv – das „Datenkabel“ zwischen Auge und Gehirn – dauerhaft geschädigt wird.
In den meisten Fällen ist ein erhöhter Augeninnendruck der Hauptauslöser, da er die Durchblutung des Sehnervs beeinträchtigt. Es gibt jedoch auch Formen wie das Normaldruckglaukom, bei denen trotz normaler Druckwerte Nervenschäden auftreten.
Die tückische Eigenschaft des Glaukoms: Es entwickelt sich schleichend und eine Sehverschlechterung bleibt lange unbemerkt. Grüner Star Symptome wie erste Ausfälle im Gesichtsfeld werden oft nicht wahrgenommen – bis der Sehverlust fortgeschritten ist.
Wird das Glaukom nicht frühzeitig erkannt und behandelt, kann es zur irreversiblen Erblindung führen.
Die Behandlung zielt darauf ab, den Augeninnendruck dauerhaft zu senken – meist durch Augentropfen, Laserbehandlungen oder operative Eingriffe wie die Grauer Star OP.
Der Graue Star betrifft die Augenlinse: Sie trübt sich allmählich ein, wodurch das einfallende Licht nicht mehr klar gebündelt, sondern gestreut wird.
Diese Trübung der Augenlinse führt zu verschwommenem Sehen, erhöhter Blendempfindlichkeit (z. B. bei Nachtfahrten) und einem insgesamt getrübten Blick – vergleichbar mit einem Schleier vor dem Auge.
Die häufigste Ursache ist der natürliche Alterungsprozess, doch auch Faktoren wie starke UV-Belastung, Diabetes, Rauchen oder die langfristige Einnahme von Kortison können eine Linsentrübung begünstigen.
Im Gegensatz zum Glaukom lässt sich der Graue Star gut behandeln: Die eingetrübte Linse wird in einem standardisierten Eingriff durch eine künstliche, klare Linse ersetzt – mit sehr guten Erfolgsaussichten.
Ein genauer Blick auf die Ursachen zeigt: Grüner und Grauer Star entstehen aus ganz unterschiedlichen Gründen – und bringen unterschiedliche Risiken mit sich. Das Verständnis dieser Unterschiede hilft nicht nur bei der Früherkennung, sondern auch bei der gezielten Vorsorge.
Die häufigste Ursache für ein Glaukom ist ein gestörter Abfluss des Kammerwassers – der Flüssigkeit, die im Auge ständig neu gebildet und wieder abgeleitet wird.
Kommt es dabei zu einem Ungleichgewicht, steigt der Augeninnendruck an. Dieser Druck kann auf den Sehnerv wirken und ihn dauerhaft schädigen.
Doch ein erhöhter Augeninnendruck allein erklärt nicht alle Glaukomformen.
Besonders beim sogenannten Normaldruckglaukom spielen zusätzliche Faktoren eine Rolle:
Das kann zu einer instabilen Durchblutung führen – ein möglicher Risikofaktor für die Entwicklung eines Glaukoms.
Auch genetische Veranlagung, chronische Entzündungen, Augenverletzungen oder langfristige Kortisonbehandlungen können das Risiko erhöhen.
Der Graue Star betrifft die Augenlinse: Sie trübt sich allmählich ein, wodurch das einfallende Licht nicht mehr klar gebündelt, sondern gestreut wird.
Das führt zu einem zunehmenden Verlust der Sehschärfe, zu erhöhter Blendempfindlichkeit – insbesondere bei Nachtfahrten – und einem insgesamt getrübten Seheindruck, vergleichbar mit einem Schleier vor dem Auge.
Grauer Star zählt zu den häufigsten Augenkrankheiten – ähnlich wie die Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) entsteht er meist im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses. Mit den Jahren verändern sich die Stoffwechselprozesse innerhalb der Augenlinse, wodurch ihre Transparenz abnimmt und es zu einer allmählichen Eintrübung kommt.
Mit zunehmendem Lebensalter verändern sich Eiweißstrukturen (Proteine) in der Linse: Sie verklumpen oder verlieren ihre Transparenz. Dadurch wird die Linse zunehmend undurchsichtig – das Licht kann nicht mehr ungehindert auf die Netzhaut fallen.
Neben dem Alter gibt es eine Reihe weiterer Risikofaktoren:
Intensive UV-Strahlung über viele Jahre – etwa durch berufliche oder sportliche Aktivitäten im Freien kann die Linsenstruktur schädigen. UV-Licht fördert oxidative Prozesse, die zu vorzeitigen Trübungen führen können.
Wer regelmäßig ohne geeigneten Sonnenschutz unterwegs ist, erhöht sein Risiko deutlich.
Rauchen hat ebenfalls einen nachgewiesenen Einfluss: Nikotin begünstigt die Bildung freier Radikale und fördert oxidative Schäden an den Linseneiweißen. Dadurch wird der natürliche Alterungsprozess der Linse beschleunigt.
Diabetes mellitus kann die Entstehung einer Katarakt ebenfalls begünstigen. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel führt zu veränderten Stoffwechselbedingungen in der Linse – es kann zu Wassereinlagerungen und einer beschleunigten Trübung kommen.
Diabetiker sind deshalb besonders gefährdet, bereits in jüngeren Jahren eine Katarakt zu entwickeln.

Auch bestimmte Medikamente, insbesondere Kortisonpräparate, können bei längerer Anwendung eine Katarakt verursachen. Die Wirkung ist dosisabhängig – sowohl Tabletten als auch Augentropfen können das Risiko erhöhen.
Frühere Augenverletzungen oder -operationen zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren. Traumatische Ereignisse können die empfindliche Linsenstruktur beschädigen oder den Linsenstoffwechsel dauerhaft verändern mit langfristigen Auswirkungen auf die Transparenz.
Glaukom und Katarakt verlaufen unterschiedlich – sowohl in ihrer Dynamik als auch in der Wahrnehmung durch die Betroffenen. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Merkmale auf einen Blick:
Bei Bányai Augenheilkunde stehen moderne Diagnostikverfahren, individuelle Behandlungspläne und umfassende Beratung im Mittelpunkt. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen – insbesondere ab dem 40. Lebensjahr – helfen, Risiken früh zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
Ein akuter Glaukomanfall ist eine seltene, aber gefährliche Form des Grünen Stars und muss sofort behandelt werden.
Dabei steigt der Augeninnendruck plötzlich stark an – häufig innerhalb weniger Stunden. Typische Symptome sind starke Augenschmerzen, gerötete Augen, verschwommenes Sehen, Halos (Lichthöfe um Lichtquellen), Übelkeit oder sogar Erbrechen.
Ohne rasche Behandlung kann der Sehnerv dauerhaft geschädigt werden. Wenn diese Anzeichen auftreten, ist eine umgehende augenärztliche Abklärung notwendig – idealerweise in einer spezialisierten Praxis wie Bányai Augenheilkunde, die auf Notfälle vorbereitet ist.
Die Therapien bei Grünem und Grauem Star unterscheiden sich grundlegend – sowohl in Zielsetzung als auch in der Herangehensweise.
Während der Grüne Star eine dauerhafte Kontrolle und individuell abgestimmte Maßnahmen erfordert, lässt sich der Graue Star meist effektiv und nachhaltig operativ beheben. Besonders hervorzuheben: Auch bei gleichzeitigem Glaukom ist eine Grauer-Star-OP nicht nur sinnvoll, sondern oft die beste Option – sie senkt den Augeninnendruck zuverlässig und kann in vielen Fällen andere Eingriffe überflüssig machen.

Beim Glaukom steht der Schutz des Sehnervs im Fokus, denn bereits eingetretene Schäden sind irreversibel. Ziel der Behandlung ist es, den hohen Augeninnendruck dauerhaft zu senken und die Durchblutung des Sehnervs zu stabilisieren. Dafür stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung, die individuell kombiniert werden.
Hierzu kommen Augentropfen, Laserbehandlungen (z. B. selektive Lasertrabekuloplastik) oder operative Eingriffe (z. B. Trabekulektomie) zum Einsatz.
Besonders sinnvoll kann auch die Katarakt-OP sein – sie kann nicht nur das Sehen verbessern, sondern auch den Augeninnendruck senken.
Regelmäßige augenärztliche Kontrollen bleiben lebenslang notwendig – auch bei stabilen Druckwerten.
Der Katarakt ist gut behandelbar und die Therapie klar definiert: Der Linsentausch. In einem kurzen, schmerzfreien Eingriff wird die getrübte Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt.
Bereits kurz nach der Grauer Star Operation kann sich das Sehen deutlich verbessern. Je nach Bedarf kommen unterschiedliche Linsentypen zum Einsatz – etwa Multifokallinsen für scharfes Sehen in Nähe und Ferne.
Die Operation zählt heute zu den häufigsten und sichersten Eingriffen in der Ophthalmologie (Augenheilkunde) und führt in der Regel zu einer sehr hohen Zufriedenheit bei den Patienten. Nach dem Eingriff kommen viele Patienten ohne Brille oder Kontaktlinsen aus.
Wie bei jedem medizinischen Eingriff können jedoch vorübergehende Nebenwirkungen auftreten, etwa ein Fremdkörpergefühl oder trockene Augen, die sich meist innerhalb weniger Wochen von selbst bessern.
Viele Augenerkrankungen verlaufen anfangs unbemerkt. Umso wichtiger ist es, mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Bei Bányai Augenheilkunde setzen wir auf eine präzise Diagnostik und individuelle Vorsorgekonzepte.
Wir empfehlen, ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig augenärztliche Untersuchungen durchzuführen – idealerweise alle zwei Jahre. Bei bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung, Diabetes, Bluthochdruck oder starker Kurzsichtigkeit auch häufiger.
Früherkennung ist der Schlüssel – sowohl beim Grünen als auch beim Grauen Star. Je früher Veränderungen festgestellt werden, desto besser lassen sich Sehvermögen und Lebensqualität erhalten.
Grüner Star und Grauer Star betreffen das Sehen auf ganz unterschiedliche Weise – und verlangen ebenso unterschiedliche Herangehensweisen.
Während der Graue Star meist operativ gut behandelbar ist, erfordert der Grüne Star eine langfristige und individuell abgestimmte Betreuung, um bleibende Schäden zu vermeiden.
Gerade weil sich erste Anzeichen oft unbemerkt entwickeln, ist die klare Unterscheidung wichtig – ebenso wie die regelmäßige Kontrolle Ihrer Sehfähigkeit, auch wenn keine Sehstörungen vorliegen.
Bei Bányai Augenheilkunde begleiten Sie erfahrene Augenärzte mit moderner Diagnostik, persönlicher Beratung und maßgeschneiderten Behandlungskonzepten.
Unser Rat: Warten Sie nicht, bis sich das Sehen merklich verschlechtert. Vereinbaren Sie frühzeitig einen Vorsorgetermin – wir sind gerne für Sie da.
Ja. Es ist durchaus möglich, dass ein Mensch sowohl Linsentrübung (Grauer Star) hat als auch ein Glaukom (Grüner Star) vorliegt. In solchen Fällen sind eine differenzierte Diagnostik und individuelle Therapie besonders wichtig.
Wir empfehlen eine erste Glaukomvorsorge ab dem 40. Lebensjahr. Bei Vorbelastung in der Familie oder weiteren Risikofaktoren kann ein früherer Beginn sinnvoll sein.