
Das Glaukom – auch Grüner Star genannt – zählt zu den häufigsten Ursachen für einen schleichenden Verlust des Sehvermögens. Der wichtigste Ansatz in der Behandlung ist die Senkung des Augeninnendrucks, um den Sehnerv langfristig zu schützen.
In vielen Fällen erfolgt dies zunächst medikamentös mit sogenannten Glaukom-Tropfen. Doch welche Tropfen gibt es, wie wirken sie genau, welche möglichen Nebenwirkungen können auftreten und wie lassen sich typische Anwendungsfehler vermeiden? Genau das erklären wir in diesem Beitrag Schritt für Schritt.
Ein Glaukom ist eine chronische Erkrankung, bei der der Sehnerv – die Verbindung zwischen Auge und Gehirn – langsam geschädigt wird. Hauptursache ist meist ein erhöhter Augeninnendruck, der auf Dauer die Nervenfasern belastet.
Unbehandelt kann dies zu Gesichtsfeldausfällen bis hin zur Erblindung führen. Da die Krankheit in der Regel schmerzfrei und ohne frühe Symptome verläuft, wird sie häufig erst spät erkannt.
Genau deshalb sind Augentropfen so wichtig: Sie helfen, den Augeninnendruck zu senken und so den Sehnerv vor weiteren Schäden zu bewahren. In vielen Fällen ist dies die erste und wichtigste Maßnahme nach der Diagnose.
Die regelmäßige, konsequente Anwendung ist entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten – auch dann, wenn man subjektiv noch keine Einschränkung bemerkt.
Ziel der medikamentösen Therapie ist es, den Augeninnendruck so weit zu senken, dass der Sehnerv keinen weiteren Schaden nimmt.
Da Glaukome chronisch verlaufen, ist die Tropftherapie in der Regel dauerhaft notwendig – oft über Jahre oder sogar lebenslang.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Behandlung individuell angepasst wird und die Tropfen gut vertragen werden.
Bei Bányai Augenheilkunde nehmen wir uns die Zeit, gemeinsam mit Ihnen das passende Präparat zu finden und Ihre Therapie engmaschig zu begleiten.
Im Rahmen der Glaukomtherapie gibt es verschiedene Wirkstoffgruppen von Glaukom-Augentropfen, die sich im Wirkmechanismus unterscheiden – etwa ob sie die Kammerwasserproduktion reduzieren oder den Abfluss des Kammerwassers fördern.
Prostaglandin-Analoga (auch Prostaglandinderivate) gelten heute als Mittel der ersten Wahl bei häufigem Offenwinkelglaukom. Beispiele sind Latanoprost, Bimatoprost und Travoprost. Diese Tropfen senken den Augendruck, indem sie den Abfluss des Kammerwassers – insbesondere via den uveo-skleralen Weg – verbessern.
Typische lokale Nebenwirkungen: Augenrötung, Veränderung der Augenfarbe (z. B. Iris-Pigmentierung), Wimpernwachstum, evtl. trockenes Auge.
Betablocker wie Timolol oder Betaxolol wirken über eine Reduktion der Kammerwasserproduktion.
Systemische Nebenwirkungen sind möglich – z. B. niedriger Blutdruck, Herzfrequenzveränderungen, Atemnot bei Lungenerkrankungen.
Alpha-Agonisten (z. B. Brimonidin, Apraclonidin) kombinieren Produktionssenkung und Abflussverbesserung.
Mögliche Nebenwirkungen: allergische Reaktionen, Müdigkeit, Mundtrockenheit.
Carboanhydrasehemmer wie Dorzolamid oder Brinzolamid reduzieren die Kammerwasserproduktion durch Hemmung des Enzyms Carboanhydrase.
Nachteile können eine schlechte Verträglichkeit sein (z. B. Brennen, bitterer Geschmack im Mund).
Miotika wie Pilocarpin fördern den Abfluss des Kammerwassers über Pupillenverengung (Verengung des Kammerwinkels) und werden heute seltener genutzt.
Neuere Klassen: Rho-Kinase-Inhibitoren wie Netarsudil – diese senken den Augendruck durch Verbesserung des Kammerwasserabflusses via Trabekelwerk.
Kombinationstherapien sind oft sinnvoll (z. B. Betablocker + Carboanhydrasehemmer oder Prostaglandin-Analoga + Rho-Kinase) um die Tropfbelastung zu verringern und eine bessere Drucksenkung zu erzielen.
Welche Tropfen geeignet sind, hängt u. a. vom Glaukomtyp (z. B. Normaldruckglaukom), der Ausgangssituation (z. B. okuläre Hypertension) und bestehenden Augenerkrankungen ab.

Auch lokal angewendete Glaukommedikamente können systemische Nebenwirkungen haben.
Häufige lokale Beschwerden sind Augenrötung, Brennen oder trockene Augen, Juckreiz, verschwommenes Sehen.
Bei bestimmten Wirkstoffen können aber auch systemische Effekte auftreten – etwa Atemnot, Müdigkeit oder Veränderungen der Herzfrequenz.
Wenn Tropfen nicht ausreichend wirken oder nicht gut vertragen werden, stehen heute verschiedene Alternativen zur Verfügung.
Dazu gehören etwa die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT), chirurgische Verfahren wie die Trabekulektomie und insbesondere die Operation des Grauen Stars. Letztere ist nicht nur bei Katarakt indiziert, sondern kann auch bei Glaukompatienten den Augeninnendruck deutlich senken.
Bei Bányai Augenheilkunde ist die Graue-Star-Operation deshalb oft ein zentraler Bestandteil der Glaukombehandlung mit dem Vorteil, dass Sehkraft und Druckkontrolle gleichzeitig verbessert werden können.
Die beste Wirkung entfalten Augentropfen nur, wenn sie korrekt angewendet werden. Viele Patienten sind unsicher, wie genau das Tropfen funktioniert oder schleichen die Therapie eigenständig aus, sobald die Beschwerden nachlassen.
Beides kann langfristig problematisch sein. Unsere Empfehlung:
Wir bei Bányai Augenheilkunde wissen: Die Therapie eines Glaukoms ist kein Standardverfahren – sie ist so individuell wie die Menschen, die wir behandeln.
Die Glaukombehandlung erfordert Geduld, Genauigkeit und eine individuelle Betreuung.
Deshalb prüfen wir nicht nur die medikamentöse Einstellung mit Tropfen, sondern beraten Sie auch zu allen weiteren Optionen – etwa zur selektiven Lasertrabekuloplastik (SLT) oder zur Grauen-Star-Operation, die sich bei vielen Patienten als besonders wirksam zur Drucksenkung erweist.
Wenn Sie unsicher sind, welches Präparat für Sie infrage kommt oder ob Ihre aktuellen Tropfen optimal wirken, vereinbaren Sie einen Beratungstermin.
Gemeinsam finden wir die beste Lösung – für den Schutz Ihres Sehvermögens und Ihre Lebensqualität.
Nein – das plötzliche Absetzen von Glaukom-Tropfen kann zu einem gefährlichen Anstieg des Augeninnendrucks führen. Wenden Sie sich bei Beschwerden unbedingt an Ihre Augenarztpraxis. Wir bei Bányai Augenheilkunde prüfen gemeinsam mit Ihnen, ob ein Wechsel oder eine andere Therapie sinnvoll ist.
In vielen Fällen ja – das Glaukom ist eine chronische Erkrankung. Ziel der Tropftherapie ist es, den Augeninnendruck dauerhaft zu kontrollieren. Unter bestimmten Voraussetzungen – etwa bei einer erfolgreichen Grauen-Star-OP – kann sich die Tropfenanzahl jedoch deutlich reduzieren oder entfallen.
Das hängt vom individuellen Verlauf ab. Tropfen sind meist die erste Wahl. Wenn diese nicht ausreichen oder schlecht vertragen werden, bieten sich moderne Lasertherapien oder chirurgische Verfahren an – allen voran die Graue-Star-Operation, die bei vielen Patienten auch den Augeninnendruck effektiv senkt.