
Schlafapnoe und Glaukom – zwei Erkrankungen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Doch aktuelle Erkenntnisse aus der Ophthalmologie (Augenheilkunde) zeigen: Es gibt einen klaren Zusammenhang.
Wer unter obstruktiver Schlafapnoe leidet, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem Glaukom (Grüner Star) zu erkranken.
In diesem Beitrag fassen wir zusammen, was Patienten wissen sollten, worauf zu achten ist und wie frühzeitige Diagnostik hilft, Folgeschäden zu vermeiden.
Das Glaukom, umgangssprachlich auch Grüner Star genannt, ist eine chronische Augenerkrankung, bei der es zur schleichenden Sehnervenschädigung kommt.
Hauptursache ist häufig ein erhöhter Augeninnendruck, medizinisch auch als intraokularer Druck bezeichnet.
Aber: Auch bei normalem Druck – wie beim Normaldruckglaukom – kann es zu Schäden kommen, insbesondere bei gestörter Blutversorgung des Sehnervs.
Bleibt das Glaukom unbehandelt, drohen dauerhafte Gesichtsfeldausfälle, Sehverlust und letztlich Erblindung.
Da die Krankheit oft keine Schmerzen verursacht und über Jahre unbemerkt bleibt, ist die regelmäßige Kontrolle durch den Augenarzt essenziell.
Die Schlafapnoe, insbesondere das Schlafapnoe-Syndrom mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA), ist eine weit verbreitete Erkrankung, bei der es im Schlaf zu wiederholten Atemaussetzern kommt. Dabei werden die Atemwege durch erschlafftes Gewebe blockiert.
Die Folge: Sauerstoffmangel, unruhiger Schlaf, Tagesmüdigkeit, Bluthochdruck und oxidativer Stress.
Schätzungen zufolge sind Millionen Menschen in Deutschland betroffen, viele davon ohne Diagnose.
Zahlreiche Studien zeigen: Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe haben ein deutlich höheres Risiko für ein Glaukom – auch ohne erhöhten Augeninnendruck.
Warum? Während der Atemaussetzer sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, was die Blutversorgung empfindlicher Gewebe wie des Sehnervs stört.
Die wiederholte Hypoxie beeinträchtigt die Nervenzellen und fördert entzündliche Prozesse – begünstigt durch oxidativen Stress.
Zudem kann es im Schlaf zu Schwankungen des Augeninnendrucks kommen – ausgelöst durch Blutdruckabfälle, Körperlage und Atembelastung.
Diese Druckveränderungen bleiben unbemerkt, können aber langfristig zur Sehnervenschädigung beitragen.
Auch die gestörte Gefäßregulation bei Schlafapnoe führt dazu, dass der Sehnervenkopf unzureichend mit Sauerstoff versorgt wird.
Die Kombination aus Druckschwankungen, schlechter Durchblutung und Entzündungsprozessen erhöht das Risiko für ein Normaldruckglaukom oder Offenwinkelglaukom erheblich.
Wer an obstruktiver Schlafapnoe leidet, sollte regelmäßig zur augenärztlichen Untersuchung gehen, insbesondere, bei weiteren Risikofaktoren wie familiärer Belastung, Bluthochdruck oder bereits eingeschränktem Sehvermögens.
Besteht der Verdacht auf Schlafapnoe, ist ein Schlafscreening oder eine Untersuchung im Schlaflabor ratsam. Dort wird der sogenannte Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) bestimmt.
Die bewährte Therapie bei mittlerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe ist die CPAP-Behandlung. Dabei wird nachts mit einer Maske ein kontinuierlicher Luftstrom erzeugt, der die Atemwege offenhält.
Studien zeigen: CPAP kann nicht nur das Herz-Kreislauf-System entlasten, sondern auch stabilisierend auf den Augeninnendruck wirken – ein großer Vorteil für Glaukompatienten.
Auch in der Glaukomtherapie stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung:
Frühzeitiges Handeln bei Schlafapnoe und Glaukom schützt langfristig nicht nur das Herz, sondern auch Ihre Sehschärfe.
Die Bányai Augenheilkunde ist spezialisiert auf augenärztliche Diagnostik. Wir bieten Ihnen ein umfassendes Programm zur Früherkennung, individuellen Risikoanalyse und ganzheitlichen Betreuung – für Ihr bestmögliches Sehvermögen.
Ja. Besonders bei obstruktiver Schlafapnoe besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Glaukom. Ursache sind Durchblutungsstörungen und Schwankungen des intraokularen Drucks.
Empfohlen wird eine Früherkennung, besonders bei Symptomen oder familiärer Vorbelastung. Die Kombination aus Atemaussetzern und Druckschwankungen erfordert eine engmaschige Kontrolle.
Ja. Das sogenannte Normaldruckglaukom tritt oft in Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen wie bei Schlafapnoe auf.
CPAP kann stabilisierend auf den Augeninnendruck wirken und so zur Glaukomtherapie beitragen. Wichtig ist die enge Abstimmung zwischen Augenarzt und Schlafmediziner.
Lassen Sie Schlafapnoe abklären, achten Sie auf Symptome wie Schnarchen, Tagesmüdigkeit, und vereinbaren Sie regelmäßig Termine beim Augenarzt zur Kontrolle von Augeninnendruck, Sehnerv und Gesichtsfeld.